Loading color scheme

Hausgemeinden

Die Hausgemeinde beziehungsweise der Hausgottesdienst wird für immer mehr bibeltreue Christen in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Schon heute dürfte dieser Weg für viele die einzige Möglichkeit sein, eine wirklich solide und am Wort Gottes orientierte Verkündigung zu hören, ohne dies allein vor dem Fernseher oder Computer tun zu müssen.

hausgemeinden

Soweit ich höre, verflacht die Verkündigung, auch wenn sie keine ausdrücklichen Irrlehren enthält, zumeist auf die Botschaft „Jesus liebt Dich, wie Du bist“. Das war’s dann häufig auch schon. Zum geistlichen Überleben ist das zu wenig. Viele hören deshalb ersatzweise oder ergänzend übers Internet biblische Predigten an. Die sind dort noch in erfreulichem Maße zu finden. Das ist sicher eine wertvolle Möglichkeit.

Ein Ersatz für einen Gottesdienst oder eine Gemeinde ist der Fernseher oder Computer aber eben nicht. Hier können der Hausgottesdienst, und die sich daraus vielleicht entwickelnde Hausgemeinde, eine wesentliche Bereicherung sein. Dank Internet besteht diese Möglichkeit auch dann, wenn, was häufig oder sogar in der Regel der Fall sein wird, niemand da ist, der die Verkündigung übernehmen kann.

Die Umsetzung kann je nach örtlichen Gegebenheiten variieren. Im einfachsten Falle treffen sich mehrere Christen in einem Wohnzimmer und nehmen miteinander an einem ganzen Gottesdienst teil, wie er etwa auf der Internetseite unserer „Evangelischen Freikirche Riedlingen“ im Predigtarchiv (rot hervorgehobener Hinweis ziemlich oben links) zu finden ist http://www.efk-riedlingen.de/predigtarchiv/index.php.

Wer daran Interesse hat, kann unseren Webmaster anschreiben und die Zugangsdaten dafür erbitten. Daran kann sich dann etwa ein Austausch über persönliche Anliegen und eine Gebetsgemeinschaft anschließen. Für eine eigene Gebetszeit während des Gottesdienstes selbst kann man auf dem Computer einfach die Pausetaste drücken.

So sitzt der Einzelne nicht geistlich vereinsamt vor dem Computer, sondern eingebunden in eine geistliche Gemeinschaft, zu der man auch andere einladen kann.

Eine andere Möglichkeit ist, daß die Geschwister vor Ort den Gottesdienst mit gemeinsamem Singen und Beten selbst gestalten und sich an passender Stelle eine Predigt miteinander anhören. Hört man dazu eine ältere Predigt an, ist man zeitlich völlig ungebunden.

Andernfalls gibt es die Möglichkeit, an der wir im Moment in der „Evangelischen Freikirche Riedlingen“ auch arbeiten, eine per live-stream ins Internet hochgeladene Predigt direkt zu hören und zu sehen. Um dieses Angebot zu schaffen, sind wir in der Gemeinde gerade dabei, die Predigt als Video-Datei aufzunehmen, sie live ins Internet zu stellen und danach über einen eigenen Youtube-Kanal online gestellt zu lassen. Dann können Interessierte die Predigt auch später noch ansehen und hören.

Als „Netzwerk bibeltreuer Christen“ wollen wir hierfür eine Plattform und Hilfestellung bieten. Es ist vorgesehen, auch Erfahrungsberichte einzustellen, etwa zum Thema: „Erste Schritte auf dem Weg zum Hausgottesdienst“. Hier können Geschwister ihre Erfahrungen mitteilen, Fragen stellen und Verbesserungsvorschläge machen.

Hausgottesdienste bzw. Hausgemeinden können auch Zweigstellen einer bibeltreuen Gemeinde sein, die zu weit entfernt ist, um regelmäßig an ihren Gottesdiensten teilzunehmen. Dann wäre es etwa denkbar, daß Sie sich regelmäßig in Hausgottesdiensten versammeln, und wenn möglich, durch gelegentliche Besuche den Kontakt zur Basisgemeinde halten, oder, wenn dies auf Grund der Entfernung nicht möglich ist, sich dennoch geistlich mit dieser verbunden wissen.

Damit es zu solchen Hausgottesdiensten und Hausgemeinden überhaupt kommen kann, müssen Christen in einem entsprechenden Umfeld voneinander wissen, damit sie zusammenfinden können. Hierfür bieten wir als „Netzwerk bibeltreuer Christen“ unsere Hilfe an. Wenn Sie bibeltreue Geschwister in Ihrer Umgebung suchen, teilen Sie uns das mit.

Wenn Sie persönlich Anschluß suchen an eine bibeltreue Gemeinde, freuen wir uns über Ihren Anruf oder auch einen Besuch in Riedlingen. Wir nehmen gerne auch Mitglieder aus der Ferne auf und bieten ihnen geistliche Heimat und Begleitung.

Mancher freut sich einfach, daß er überhaupt zu einer bibeltreuen Gemeinde gehören darf.

Der Beginn

Einige Gedanken zum Start von Hausgottesdiensten und Hausgemeinden

Schmerzliche Erfahrungen mit Gemeinden aller Art kann ich leider nur allzu gut verstehen. Bis vor etwa 10 Jahren habe ich mit meiner Frau im Urlaub regelmäßig Gottesdienste anderer Gemeinden besucht. Das haben wir uns die letzten 10 Jahre zunehmend abgewöhnt. Wir gingen fast nur noch innerlich aufgewühlt, traurig und nicht selten empört aus diesen Gottesdiensten, auch aus "evangelikalen" und "frommen". Predigten waren zumeist erschreckend flach und inhaltsarm oder waren zum Teil eher ein Mitarbeitermotivationstraining denn biblische Verkündigung.

Auch wenn wir bei verschiedenen Gelegenheiten in den letzten Jahren andere Christen treffen, dann verhalten wir uns zunehmend zurückhaltend und freuen uns kaum noch auf solche Begegnungen. Denn bei offenem Austausch entstehen sehr schnell Streitgespräche, weil auch unter "Frommen" die Liebe zum Wort Gottes nicht mehr weit verbreitet ist. Die meisten biegen es sich so zurecht, wie es ihnen gerade in den Kram paßt.

Diese Entwicklungen gilt es unbedingt bei der Gründung eines Hausgottesdienstes und erst recht auf dem weiteren Weg vom Hausgottesdienst zur Hausgemeinde zu bedenken. Ich rate deshalb auch zu ganz kleinen und vorsichtigen Anfängen. Der Kreis der Familie dürfte in vielen Fällen der ideale Ausgangspunkt sein. Zum Hausgottesdienst, bei dem das gemeinsame Hören auf Gottes Wort und das Lob Gottes im Mittelpunkt steht, wird man bei aller Vorsicht eine etwas buntere Truppe einladen können.

Wobei es auch hier mit echten Außenstehenden sehr viel empfehlenswerter sein dürfte als mit Christen, die in ihren Traditionen und Überzeugungen festgefahren sind und sehr genau "wissen", wie alles richtig zu laufen hat. Ich denke an den Besuch eines Ehepaars in unserer Riedlinger Gemeinde vor einigen Jahren. Die Frau fing mich nach dem Gottesdienst sofort an ausgiebig und wortreich zu belehren, wie eine missionarische Gemeindeaufbauarbeit anzupacken ist und gelingen wird. Mir war nach dem Gespräch glasklar: solche Menschen wollen wir nicht in unserer Gemeinde. Die sind allerhöchsten dann zufrieden, wenn alles zu 100% nach ihren Vorstellungen läuft. Bei der kleinsten Abweichung von ihren Vorstellungen werden solche Menschen Stunk in der Gemeinde verbreiten.

Dabei muß man auch bedenken, daß gemeindlich heimatlos gewordene Menschen nicht immer und ausschließlich um der Treue zu Christus willen heimatlos geworden sind, sondern nicht selten aufgrund persönlicher Eigenheiten, die es ihnen schwer macht, sich in eine Gemeinschaft unproblematisch einzugliedern. Ich kenne solche Menschen, die seit Jahrzehnten von einer Gemeinde zur anderen tingeln aber sich nirgends einfügen können. Solche „Schmetterlingschristen“ werden sich wie die Geier aufs Aas auf jede neu gewachsene Blüte in Gottes Gemeindegarten stürzen.

Beim Schritt zur Hausgemeinde ist mit großer Sorgfalt darauf zu achten, daß hier eine geistliche Übereinstimmung in allen wesentlichen Punkten zwischen denen besteht, die Glieder einer solchen Hausgemeinde werden. Und es ist darauf zu achten, daß es Geschwister sind, die wegen tatsächlichen Erkenntnisfragen nicht ständig die theologischen Messer wetzen. Siehe dazu die Orientierung Nr.11 "Umgang mit verschiedenen Erkenntnissen in Liebe und Wahrhaftigkeit".

Es sind ja nicht nur die Fragen nach dem Zeitpunkt der Entrückung, der flachen Erde, oder zu Formen von Taufe und Abendmahl. Da kommen das rechte Verständnis der Dreieinigkeit, der Erwählung etc. hinzu. Über all diese Fragen kann man sich trefflich streiten. Oder man kann in geistlicher Einmütigkeit und Gelassenheit eine gewisse Bandbreite an Erkenntnissen ertragen und bei Bedarf auch entspannt über dem Wort Gottes sich austauschen. Streithähne, Rechthaber, Machtmenschen und erst recht Intriganten werden auf die Dauer jeder Gemeinde schwersten Schaden zufügen oder sie ganz verwüsten. Und es gibt davon auch in frommen Kreisen mehr, als wir uns wohl alle träumen lassen.

Meine liebe Frau und ich haben in den nun 30 Jahren des Dienstes im Reich Gottes mehr als genug traurige und dramatische Erfahrungen dieser Art gemacht. Dennoch rate und bitte ich: Laßt Euch durch diese Erfahrungen nicht entmutigen. Sie lassen unsere Vorsicht und Weisheit wachsen. Sie zeigen uns auch, auf zum Teil sehr brutale Weise!, unser totales Angewiesensein auf Jesus, daß er die Dinge richtig führt und uns vor den falschen Menschen bewahrt.

Auch das war eine Konsequenz unserer Erfahrungen: Am Anfang meines Dienstes habe ich recht kräftig für Wachstum der Gemeinde gebetet und mich eigentlich über jeden gefreut, der dazugekommen ist. Heute bete ich: Herr, schicke diese Menschen in unsere Gemeinde, die Du dabei haben willst. Die in Liebe, Wahrhaftigkeit und Demut sowie in Treue zu Dir und Deinem Wort mit uns zusammenleben und -arbeiten wollen und sich zum Segen in die Gemeinde einfügen. Vor allen anderen bewahre uns!

Das macht mich in meiner Arbeit auch viel entspannter. Wenn früher Menschen ein paar mal zum Gottesdienst kamen und dann nicht mehr, dann war ich enttäuscht. Heute bin ich darüber weitestgehend entspannt und bete: Herr, wenn Du sie bei uns haben willst, dann ist Dir kein Ding unmöglich. Und wenn sie nicht zu uns passen, dann ist es besser, sie bleiben weg. Dann schmerzt immer noch jede Trennung. Aber ich sehe sie als Segen und nicht mehr als Verlust.

Hausgottesdienste in Coronazeiten

Nicht nur die großen Gemeindeveranstaltungen sind vom Lockdown stark betroffen und bis an den Rand des Aus eingeschränkt. Das Problem trifft Hauskreise, Hausgottesdienste und Hausgemeinden oft noch mehr aufgrund der kleineren Räumlichkeiten in Verbindung mit dem üblichen Abstandsgebot.

Dennoch muß das nicht unbedingt eine Zwangspause bedeuten. Pauschal lassen sich Lösungswege schwer aufzeigen, da jedes Bundesland eigene Regeln hat, die unter Umständen von bestimmten Landkreisen und Kommunen noch verschärft sein könnten.

Die Verantwortlichen müssen sich deshalb als Erstes über die bei ihnen geltende aktuelle Rechtslage informieren. In der Regel geht das über die Seiten des jeweiligen Kultusministeriums. Leider ist das oft mit einer mühsamen Suche im Internet verbunden. Und man muß darauf achten, welche Bestimmungen tatsächlich gelten.

Auch für Hausgottesdienste und dergleichen gelten die Bestimmungen für religiöse Veranstaltungen. In Baden-Württemberg zum Beispiel gibt es dafür keine pauschale Begrenzung der Personenzahl. Es können sich also so viele Menschen zum Hausgottesdienst und Hauskreis treffen, wie die Räumlichkeit unter Beachtung des Mindestabstands zuläßt. Es ist ein Hygienekonzept zu erstellen, was aber keine Hexerei darstellt. Und es gelten, weil es kein privates Treffen ist, während der ganzen Veranstaltung die Regeln bezüglich Mundschutz und Registrierpflicht. Im Moment ist leider auch der Gesang verboten.

Soweit man bereit ist, diese Beschränkungen in Kauf zu nehmen, kann man sich also auch - immer unter Beachtung der für seine Lokalität geltenden Regeln! – weiter zu Hauskreisen und Hausgottesdiensten versammeln.

Nun werden manche Christen fragen: Müssen wir uns denn an diese Bestimmungen halten? Obwohl ich selbst einen nicht geringen Teil der Coronaverordnungen für rechtswidrig und deshalb im Zweifel auch für rechtsungültig halte, empfehle ich niemandem, sie zu mißachten. Insbesondere sollte man nicht demonstrativ laut singen. Wer das tut, riskiert, wie mehrere Beispiele der jüngeren Vergangenheit zeigen, daß ein größeres Polizeiaufgebot vorfährt, die Veranstaltung auflöst und großzügig Bußgelder etc. verhängt.

Es ist deshalb sehr viel Weisheit, Phantasie und Leitung des Heiligen Geistes gefragt - und das könnte bis zum Tag der Entrückung so bleiben – wie wir die enger werdenden Möglichkeiten, die uns noch verbleiben, bestmöglich ausnutzen.

Der Herr schenke Gelingen und Segen dazu.                       Januar 2021

Hausgemeinden - Ein Erfahrungsbericht  aus  Laufenburg von 2017

Eigentlich ist unsere kleine Hausgemeinde aus der Not heraus geboren worden. In einer stark katholisch geprägten Gegend, mit wenigen evangelischen Gemeinden, fühlten wir uns geistlich heimatlos: Die eine Gemeinde im Schwarzwald, jung und dynamisch aber charismatisch geprägt, war uns zu oberflächlich und mit wenig Tiefgang. Die andere evangelikale Gemeinde, bei welcher wir als Familie manche Jahre „ein und ausgegangen waren“, hatte für sich „beschlossen“, zu sterben. Eine weitere Gemeinde in Bad Säckingen – zusätzlich mitten in einem Spaltungsprozess - war uns definitiv „zu charismatisch“. So stand für uns also die Frage im Raum, was nun geschehen muss, um als Familie aber auch als Einzelner geistlich, in dieser Welt zu bestehen.

geistlichen heimat

Dass wir zusätzlich in einer Gesellschaft mit offensichtlichen Zerfallserscheinungen leben, die an den Gemeinden – Gott sei es geklagt – leider auch nicht spurlos vorbeigehen, machte die Suche nach einer geistlichen Heimat für uns nicht einfacher.

Die „zufällige“ Begegnung mit Geschwistern, die ähnliche Sehnsüchte hatten, oder die auf der Suche nach biblischen, geistlichen Antworten auf gesellschaftlich aktuelle Fragen waren, führte zu dem Entscheid, sich regelmäßig als Hausgemeinde zu treffen.

So trafen sich also in den ersten Begegnungen Menschen, die eine Sehnsucht nach biblischer Orientierung und gleichgesinntem Austausch hatten.

Deckungsgleiche Bewegründe sind der Kitt innerhalb einer Gruppe, und die Konzentration auf einen vorerst kleinen Kreis Gleichgesinnter ist in einer ersten Phase die Basis für ein weiteres Wachstum.

Deckungsgleiche Bewegründe sind der Kitt innerhalb einer Gruppe, und die Konzentration auf einen vorerst kleinen Kreis Gleichgesinnter ist in einer ersten Phase die Basis für ein weiteres Wachstum.

Tödlich ist es für eine „Hausgemeinde-Keimzelle“, wenn versucht wird, in Bezug auf Form, Ablauf, Inhalten einer Hausgemeinde es möglichst „vielen“ Recht machen zu wollen. Das führt beinahe automatisch zur Verzettelung und in einen Zerriss. Profillosigkeit und damit eine kleine Strahl- und Anziehungskraft ist die Folge.

In der ersten „Euphorie“ hatten wir große Sympathie für einen sogenannten „urchristlichen Gemeindeansatz“. Dieser besagt, dass „Christus das Haupt und die Geschwister der Leib sei, welche sich mittels Eindrücken und gemeinsamen Beiträgen auf das Haupt ausrichten“.

Dieses Modell kennt daher die klassische Rolle eines „Pastors“ nicht.

Schnell haben wir bemerkt, dass die „organisatorische Abwesenheit“ eines Leiters (d.h. es wurde im Vorfeld kein Leiter als solcher bestimmt) nicht für jeden so einfach zu leben ist. Denn dies benötigt von Allen eine eigentliche neue Denk- und vor allem Verhaltensweise:

Die eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen sind zu Gunsten des gemeinschaftlichen Bedürfnisses zurückzustellen (Prinzip des Organismus) in dem sich alle dem Haupt (das ist Christus) und dem Gesamten (das ist die Gemeinde) unterordnen.

In der Sache wäre alles richtig, nur der Weg dorthin ist steinig, insbesondere es immer wieder Geschwister gibt (meist Schwestern) die bei der „scheinbaren Abwesenheit eines Leiters“ gerne zur Wortdominanz neigen und dadurch zu Lasten der Gesamtheit die Initiative an sich reißen. Gerade Letzteres in richtige biblische Bahnen zu bringen, macht eine gewisse Leitung dann eben doch notwendig.

In Verantwortung für die kleine Gruppe kehrten wir daher wieder zu klaren Ordnungs- und Leitungsstrukturen zurück, um eine Unordnung bzw. Unruhe zu vermeiden.

Eine gesunde Ausgewogenheit zwischen klaren Strukturen, Abläufen und Ordnungen, - wozu z.B. das Festlegen eines Zeitrahmens und des Ortes des Treffens (in den Häusern oder in einem Lokal), das Klären nach einem gemeinsamen Essen, ob und welches Liedgut verwendet werden soll, das Definieren eines Ablaufs (z.B. „Hauskreisstil“ d.h. jeder trägt etwas zum Thema, zur Bibelstelle bei, „Predigtstil“ d.h. einer hat sich vorbereitet und trägt vor und tauscht anschließend aus, „gemeinsames Anhören/Ansehen einer Predigt“ usw. - gehören und eine bestimmte Freiheit in den geistlichen Bedürfnissen zu finden, darin liegt wohl die Kunst des „Leitens“ einer Hauskirche.

Mit Feingefühl herauszuhören, wann geistliche Fragen oder Alltagsherausforderungen ein Gespräch und oder eine Weisung benötigen, oder wann eine reine Wortbetrachtung im Vordergrund steht, darin besteht der Balanceakt zwischen „Improvisation“ und „Drehbuch“ in einer Hausgemeinde.

„Improvisation mit Plan“ oder „Drehbuch mit künstlerischer Freiheit“ wäre wohl die ideale Mischung in der Gestaltung der gemeinsamen Zusammenkünfte. Für beide Varianten bedarf es der Führung und der Weisheit Gottes, weil ER alleine Verstand und Herzen kennt und an IHM liegt es, der kleinen Gemeinde auch zuerst inneres (geistliches) und dann äußeres (zahlenmäßiges) Wachstum zu schenken. Das möge der Herr uns allen geben.

Familie Kunde, Laufenburg 2017

 

 

 

Zeugnis über Gottes Großzügigkeit und wie ER uns versorgt                 Mai 2019

gottes grosszuegigkeit

Liebe Frau Tscharntke,

seit Januar 2018 war ich in meiner damaligen Gemeinde vereinsamt im Glauben. Immer wieder führte ich Gespräche mit dem Gemeindeleiter darüber (unser Prediger hatte die Gemeinde eineinhalb Jahre vorher verlassen), was in unserer Gemeinde schief läuft und auch über die Gefahren, die auf Gemeinden einströmen. Mein Mann war auch dabei und wir gingen irgendwann zu den Ältesten mit Broschüren vom Samenkornverlag über verschiedene Themen. Wir baten die Ältesten, diese Broschüren zu lesen, um zu wissen, weswegen wir in der heutigen Zeit wachsam sein müssen auch in unserer Gemeinde.

Die Broschüre mit der Predigt Ihres Mannes wurde sofort vom Gemeindeleiter verrissen und diese seine Meinung an alle Ältesten geschickt. Die Broschüren wurden außer von Einem nicht mehr gelesen.

Das war ca. im Sommer 2018. Ich wusste nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Ich zweifelte auch an mir. Dann las ich die Internetadresse auf der Broschüre mit der Predigt Ihres Mannes und ging ich aus lauter Verzweiflung und Einsamkeit auf die Seite Ihrer Gemeinde. Dort fand ich die Möglichkeit über Sie, mit bibeltreuen Christen in meinem Gebiet, in Kontakt zu kommen. Ich dachte, vielleicht finde ich auch eine andere Gemeinde über so einen Kontakt. Und so wandte ich mich an Sie und fragte an, ob es hier Geschwister gab, die auch auf der Suche waren nach Gleichgesinnten. Leider stellte sich zunächst heraus, dass sich von hier bisher noch niemand an Sie gewandt hatte.

So dachten mein Mann und ich im Spätsommer, wir versuchen es in einer anderen Gemeinde in derselben Stadt – eine Baptistengemeinde. In einer Predigt wurde dort erwähnt, dass demnächst eine Taufe ansteht und dass, wer sich taufen lassen möchte, sich an den Pfarrer wenden möge. Ich wurde sofort hellwach, denn mir wurde vor vielen Jahren schon einmal ausgeredet, mich taufen zu lassen, weil ich Kindertaufe hatte. Nun wusste ich, dass ich mich melden würde. Ich machte also einen Termin mit dem Pfarrer der Gemeinde und erklärte mein Anliegen.

Im Zuge dessen, dass wir noch Mitglieder in der anderen Gemeinde waren, musste geklärt werden, ob das Einverständnis besteht zu dieser Taufe. So erfuhr ich, dass eine Erwachsenentaufe in der alten Gemeinde nicht mög­lich wäre, weil ich als Kind getauft war. Die Gemeinde erklärte ihr Einverständnis. Und so begann ich das Taufseminar und am 16.12.2018 wurde ich in der Baptistengemeinde getauft. Es war ein wunderbares Erlebnis und ich bin froh, nun endlich diesen Gehorsams-schritt getan zu haben.

Im Dezember dann schrieben Sie mir, dass eine Frau aus meiner Gegend sich bei Ihnen gemeldet hatte und ob Sie meine Mailadresse weiter geben dürften. Ich sagte sofort zu. Es sollte aber noch ein wenig dauern, bis sich die Frau bei mir meldete. Im Januar war es dann so weit. Wir machten ein Treffen in einem Café aus und erlebten einen guten Aus-tausch unserer Erfahrungen, die wir in den letzten Jahren gemacht hatten. Wir merkten relativ schnell, dass wir in Vielem übereinstimmten auch was Interessen betrifft und andere Auffassungen. Endlich war ich nicht mehr allein!

Irgendwann fragte ich, ob wir eine Gebetsgemeinschaft machen wollen. Da meine neue Schwester im Glauben noch ganztags arbeiten muss, bat sie darum, es 14-tägig zu ma­chen. So begannen wir ca. Ende März mit unseren Treffen zum Beten.

Wir merkten sofort, dass es eine gesegnete Zeit ist und erlebten auch Gebetserhörungen. Z.B. kommt Karin jetzt mit in die Baptistengemeinde, und sie ist froh, dort das Evangelium zu hören und nicht irgendwelche politischen Botschaften. Sie hatte dies leider mehrfach zuvor erlebt. Deshalb war sie schon den ganzen Winter nicht mehr zum Gottesdienst.

Jetzt haben wir Anfang Mai und die Leute in der Gemeinde haben uns schon zum zweiten Mal gefragt, ob wir uns schon lange kennen oder ob wir gar verwandt wären. Wir wirkten so vertraut miteinander. Wir lächeln uns dann an und sagen, dass wir uns erst seit Januar kennen.

Wir danken Ihnen Frau Tscharntke für Ihren Dienst. Gott segne Sie und Ihre Gemeinde.

Gott hat uns durch diesen Dienst mit unserer Beziehung wirklich reich beschenkt. Wir sind Geschwister im Glauben und wir tauschen uns aus, beten füreinander und für die Welt. Wir erleben jetzt, dass es doch richtig war, was wir gemerkt haben. Gott hat uns geführt und gestärkt auf unserem Weg.

Wir sind dankbar und loben unseren großzügigen HERRN JESUS.
Amen

05. Mai 2019 Birgit H.

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zu den von uns verwendeten Cookies und zum Löschen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.